Plastikfreier Juli 2023

Für unsere neue Kategorie “Durch das Jahr” darf diese Challenge “Plastikfreier Juli 2023” nicht fehlen. Wir freuen uns sehr, dieses Jahr mitzumachen und haben zu diesem Zweck ein Bingo-Übersichtsblatt für euch erstellt. Dieses könnt ihr einfach herunterladen und ausdrucken. So können wir gemeinsam spielerisch in die Challenge starten.

Dieser Beitrag ist etwas ausführlicher als unsere Rezeptbeiträge. Darum gibt es ein Inhaltsverzeichnis zur besseren Orientierung. Folgendes erwartet euch hier:

Inspiration zur Challenge

Plastikfreier Juli (Plastic Free July) ist eine weltweite Bewegung, die 2011 von der Plastic Free Foundation (einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Australien) ins Leben gerufen wurde. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Einwegplastik zu schärfen und Einzelpersonen, Unternehmen und Gemeinden zu ermutigen, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren.

Während des Monats Juli sind alle Teilnehmenden aufgefordert, auf Einwegplastikartikel zu verzichten und nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Plastic Free July basiert auf der Überzeugung, dass kleine Veränderungen in Summe eine große Wirkung haben. Durch die Schärfung des Bewusstseins und die Förderung individuellen Handelns will die Kampagne langfristige Verhaltensänderungen bewirken und dazu ermutigen, über den Monat Juli hinaus nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen.

Der Plastic Free July hat im Laufe der Jahre erheblich an Zugkraft gewonnen, und Millionen von Teilnehmern aus aller Welt haben sich der Bewegung angeschlossen. 

Fakten zum Nachdenken

Plastik an sich ist eine praktische Erfindung und aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Vielseitigkeit, Haltbarkeit, Kosteneffizienz und Gewicht machen das Material attraktiv. Produkte wie Handy, Computer, Küchengeräte, Schutzhelme für den Sport und medizinisches Equipment wären ohne Plastik nicht mehr so leicht möglich. 

Trotz der vielen Vorteile ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass es negative Auswirkungen von Plastik auf unsere Umwelt gibt. Die eben gelobte Haltbarkeit bzw. Langlebigkeit zeigt zugleich auch, dass Plastik nicht biologisch abbaubar ist und sich über Jahrhunderte in der Umwelt ansammeln kann. 

Weiteres Beschäftigen mit dem Thema z.B. durch Dokumentationen, Bücher und Podcasts laden euch ein, weiter über diese Thematik nachzudenken und inspirieren gleichzeitig zur Veränderung. Am Ende des Artikels haben wir ein paar Empfehlungen u.a. für Bücher, Filme, Podcasts für euch zusammengestellt. Hier ein paar Fakten aus meiner Recherche, die mich besonders beeindruckt haben: 

  • In den letzten 10 Jahren haben wir mehr Plastik hergestellt als im Jahrhundert davor.
  • Es ist nicht das notwendige Plastik, das zu Problemen führt, sondern das Einwegplastik, das wir zu unserem persönlichen Komfort einsetzen. 
  • Das typische Einwegplastikprodukt wird im Durchschnitt nur für 12 Minuten verwendet, bevor es in die Tonne wandert.
  • 40% der Plastikherstellung ist für Verpackungsmaterial. In den USA sind das etwa 80 Mio. Tonnen pro Jahr.
  • Durchschnittlich werden in Amerika jährlich 136kg Plastik pro Person weggeworfen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie leicht Plastik ist. 
  • Nur etwa 7% des Plastiks wird recycelt.
  • Der gemessene Rekord liegt bei 276 Plastikteilchen in einem Magen eines 90 Tage alten jungen Meeresvogels. Vögel verwechseln das Plastik oft mit Nahrung und geben dieses auch an die Jungtiere weiter. 

Meine Ausgangslage und Analyse

Wir leben in Houston, Texas in einem Hochhaus. Es gibt 30 Etagen und auf jeder Etage ist ein Müllraum mit Müllrutsche. Über diese machen die Mülltüten ihre Reise in den Container im Erdgeschoss. Große und sperrige Dinge wie z.B. Kartons dürfen einfach so im Müllraum abgestellt werden. Mülltrennung und Recycling gibt es nicht. 

Anfangs sind auch wir der Bequemlichkeit erlegen und haben nicht weiter über unseren Müllverbrauch nachgedacht. Aus den Augen, aus dem Sinn. Unsere Müllmenge war nicht messbar, da wir nicht mehr wie in Deutschland wöchentlich eine Tonne an die Straße gestellt haben. 

Allerdings bemühen wir uns seit Februar wieder und legen wieder mehr Wert auf Recycling bzw. Mülltrennung. Wir trennen nun Papier, Dosen, Glas und Plastik. Plastik unterscheide ich nochmal in 2 Kategorien, da ich manches Plastik, wie Tüten und Verpackungsmaterial bei den örtlichen Supermärkten ins jeweilige Recyclingprogramm geben kann. Alles andere bringen wir zum Recyclinghof. Diese Ausflüge machen wir etwa alle 6 Wochen. 

Wenn ich unseren Plastikverbrauch nun gewichtsmäßig hochrechne, komme ich auf 8 Tüten pro 6 Wochen, wobei 1 Tüte etwa 1kg wiegt. Hochgerechnet bedeutet das, dass unser 2 Personen Haushalt somit auf ein jährliches Gesamtgewicht von ca. 70kg kommt. Allerdings muss man noch ein paar Kilos addieren, da in der Zählung Bad-Plastik nur teilweise enthalten ist. Ebenso ist hier auch nicht berücksichtigt, was unterwegs an Plastik anfällt (Besteck, Becher in Coffeeshops, Verpackungen in Restaurants usw.).

Unsere Sammlung für die Analyse enthält:

  • 131 Plastik Flaschen
  • 41 Verpackungen von Obst und Gemüse
  • 14 Tüten (Einkauftüten, Zipperbeutel, Plastikbeutel für Obst und Gemüse, Frischhaltefolie)
  • 10 Verpackungen von trockenem Essen und Snacks (Müslitüten, Kekspackungen, Schokolade usw.)
  • 8 Plastikbecher (aus dem Coffeeshop) 
  • 10 Becher (Joghurt- und andere Milchprodukte)
  • 4 Putzmittelverpackungen
  • 3 Beautyprodukte (Seife und Shampoo) 

Meine Regeln

  • Keine Zero Waste Produkte kaufen – erstmal prüfen, ob ich mit bereits vorhandenen Dingen zurechtkomme. 
  • Jedes Mal, wenn mir ein Plastikprodukt im Alltag in die Hände fällt, überlegen, wie ich es nachhaltig ersetzten kann. Dazu eine Liste führen und die jeweiligen Produkte ersetzen, wenn sie aufgebraucht sind. Diese Liste wird griffbereit an den Kühlschrank gehängt.
  • Alles Plastik, welches in diesem Monat anfällt in einer speziellen Kiste sammeln und am Ende evaluieren. Ich habe z.B. noch Haferflocken, Trockenfrüchte, Nudeln usw. in Plastikverpackungen. 
  • Keine fertigen Snacks und keine Fertiggerichte kaufen – Beim Einkaufen zwischen Notwendigkeit und Bequemlichkeit unterscheiden.
  • Hauptfokus liegt auf der Küche. Badprodukte habe ich schon analysiert und weiß, was derzeit für mich funktioniert und was noch nicht. 
  • Was unterwegs anfällt, wird mit nach Hause genommen und auch in der Kiste gesammelt. 

Tipps zum Mitmachen

  • Jede Reise ist unterschiedlich: Wir haben alle verschiedene Ausgangssituationen und unterschiedliche Möglichkeiten, diese Challenge umzusetzen. Das Beste geben und Bewusstsein schaffen ist schon viel. Ein gutes Motto dazu ist “the world needs all the good you can do” (Die Welt braucht alles Gute, was du tun kannst).
  • Die nachhaltigste Lösung ist jetzt nicht, während dieser Challenge lauter neue wiederverwendbare Produkte zu kaufen und die alten Dinge/Produkte zu entsorgen. Das Beste ist erstmal aufzubrauchen, was ihr schon habt. Überlegt euch, wie ihr diese Dinge/Produkte ersetzen könnt, wenn etwas aufgebraucht ist. Siehe dazu meine Regel mit der Liste.
  • Nicht entmutigen lassen. Allein der Versuch Gewohnheiten zu verändern ist schon mehr, als es gar nicht erst zu versuchen. Jeden Tag ein kleiner Schritt. 
  • Achtsamkeit schaffen: In dieser Challenge geht es nicht darum seinen Müll bestmöglich zu recyclen. Ziel ist es vielmehr, den eigenen Müllkonsum zu überdenken und letztlich weniger zu produzieren. 
  • Empfehlung: Nutzt unser Sheet gerne auch als Bingo Blatt und streicht durch, was ihr geschafft habt. 
  • Achtung: in der Kritik ist nicht das notwendige Plastik, auf das einige Menschen z.B. durch eine gesundheitliche Beeinträchtigung angewiesen sind. Wir wollen nicht nur Plastik an sich unter die Lupe nehmen, sondern auch unseren Lifestyle. 

Die 31 Tage Challenge

Oft ist uns die Verwendung der ganzen Plastikprodukte um uns herum gar nicht richtig bewusst. Viele Produkte sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber muss es wirklich immer ein Plastikprodukt sein, dass uns den Alltag erleichtert? Das werden wir die nächsten Tage gemeinsam herausfinden. Bei unserer Challenge legen wir unseren Fokus jeden Tag auf ein bestimmtes Thema oder Produkt. Da auf dem Übersichtsblatt nur Schlagworte stehen, gebe ich euch jetzt jeweils mehr Info, was sich hinter den Überschriften der einzelnen Tage verbirgt und habe einige Anregungen zur Umsetzung. 

1. Start der Challenge

Am Anfang steht eine Analyse. Wühlt euch gerne wie ich durch euren Plastikmüll und schreibt auf, was sich so angesammelt hat. Alternativ könnt ihr auch eine kurze Bestandsaufnahme pro Zimmer machen und aufschreiben, was ihr so an Plastik zu Hause habt. 

2. Bedeutung der 6 R

Die Reise zu mehr Nachhaltigkeit beginnt oft mit der Vermeidung von Plastik. Eng damit verbunden sind jedoch auch die 6 R, die wir uns heute genauer anschauen wollen. Denn über einige der R schleicht sich auch das ein oder andere Stück Plastik ins Haus. 

  • Ablehnen (Refuse) = Unerwünschtes ablehnen. Dieses “R” bereitet uns die meisten Schwierigkeiten, da wir Menschen nicht vor den Kopf stoßen wollen und gleichzeitig von Gratissachen fasziniert sind. Aber brauchen wir wirklich noch die ganzen gratis Magazine, Kugelschreiber und mehr kleine Shampoo Flaschen aus dem Hotel? 
  • Reduzieren (Reduce) = unseren Konsum unter die Lupe nehmen. Weniger ist oft mehr.
  • Wiederverwenden (Reuse) = Produkte und Dinge mehrfach verwenden. 
  • Recyceln (Recycle) = Müll fachgerecht entsorgen. Dies ermöglicht das Wiederverwenden der einzelnen Ressourcen. 
  • Verrotten (Rot) = Kompostieren. Kompostieren verwandelt unsere Küchenabfälle in Nährstoffe, die den Boden verbessern und den Pflanzen beim gesunden Wachstum helfen. 
    Wir kompostieren seit ca. 1 Jahr und haben schon 40kg Küchenabfälle vor der Mülldeponie bewahrt. 
  • Reparieren (Repair) = kann man es reparieren bzw. ausbessern, bevor man etwas Neues kauft? Brauche ich gleich ein neues Kleidungsstück oder nähe ich die Naht wieder zu? Reparieren kann auch bei elektronischen Geräten eine gute Option sein, um die Lebensdauer des Produktes zu verlängern. 
3. Tasche zum Einkaufen mitbringen

Lasst uns dran denken zum Einkaufen eine eigene Tasche mitzunehmen. Diese kann man klein gefaltet immer dabeihaben und ist so auch für Spontankäufe ausgestattet. Bei uns liegen außerdem auch immer ein paar Taschen im Kofferraum. 

4. Obst und Gemüse unverpackt kaufen

Wir sparen die Verpackung und können so prima mit Mengen spielen. Wir müssen keinen 2kg Sack Kartoffeln kaufen, wenn wir nur 3 Stück brauchen. 

5. Achtsam einkaufen gehen

Am besten mit einer Einkaufsliste bewaffnet und nicht hungrig. Dadurch vermeiden wir Spontankäufe. Die Mittelreihen des Supermarktes möglichst aussparen. Die meisten unverpackten Dingen finden wir ohnehin am Rand (wie Obst und Gemüse).

6. Einen Wochenmarkt besuchen

Ein Wochenmarkt ist prima, um saisonale und lokale Produkte zu bekommen. Man kann außerdem auch prima mit anderen Leuten ins Gespräch kommen und Rezeptideen oder Aktivitäten im Umkreis austauschen. Manch Stand bietet vielleicht auch ein eigenes Kompostprogramm an.

7. Trinkflasche mitnehmen

An die Wasserflasche zu denken ist vielleicht am Anfang etwas ungewohnt. Grade bei warmen Temperaturen bin ich aber sehr dankbar, wenn ich mein Wasser griffbereit habe.  

8. Keine Wegwerfbecher

Denkt an einen wiederverwendbaren Becher beim nächsten Ausflug zum Coffeeshop. Manche Coffeeshops geben einen Preisnachlass, wenn ihr eure eigenen Becher dabei habt.

9. Kein Strohhalm

Strohhalme sind hier in den USA deutlich verbreiteter als in Deutschland. Hier bekommt man im Restaurant meist sogar einen Strohhalm zum Leistungswasser. Nichtsdestotrotz schmecken die Getränke auch ohne. Muss es unbedingt ein Strohhalm sein, gibt es auch wiederverwendbare, z.B. aus Edelstahl oder Glas. 

10. Reisebesteck mitnehmen

Manche Restaurants, Coffeeshops oder Imbisse servieren ihr Essen auf Tellern, reichen dann aber Plastikbesteck dazu. Bringt euch euer eigenes Besteck von zu Hause mit, z.B. in einer selbstgemachten Bestecktasche oder einfach in eine Serviette eingewickelt. Auch ein wiederverwendbarer Strohhalm kann in dieser Bestecktasche Platz finden.   

11. Plastikfolie vermeiden

Statt Essensreste mit Plastikfolie abzudecken, könnt ihr sie z.B. auch mit einem umgedrehten Teller abdecken. Mama macht das bei uns Zu Hause mit übrig gebliebenen Pfannkuchen. Auch das Umfüllen in Glas- oder Tupperboxen mit Deckel eignet sich gut. 

12. Kochen aus Vorräten

Statt sich der eigenen Laune hinzugeben, können wir erstmal in den Kühlschrank schauen. Was ist noch da und was kann ich daraus zaubern? Ein Wochenplan ist hier spitze, weil man schon vor dem Einkaufen geplant hat, was es die Woche zu Essen geben soll. 

13. Wiederverwendbare Behälter für Essensreste

Siehe dazu auch Tag 11. Wiederverwendbare Behälter sind prima, um Reste aufzuheben. So sind sie gleich parat zum Mitnehmen, zum späteren Aufwärmen oder sogar zum Einfrieren. Auch ein Plastikprodukt kann zu einem wiederverwendbaren Produkt erklärt werden. Den leeren Sour Cream Behälter nutze ich jetzt zum Einfrieren von Kräutern.  

14. Losen Tee verwenden

Viele Teebeutel sind einzeln in Plastik eingeschweißt. Eine gute Alternative ist loser Tee. Sucht doch mal euer örtliches Teegeschäft auf. Hier habt ihr eine riesige Auswahl und könnt euer eigenes Glas zum Befüllen mitbringen. 

15. Snacks machen

Wenn alles gut läuft, sparen wir uns ja grade die Mittelgänge im Supermarkt und kaufen keine Smarties, Kekse und Chips. Hier ein paar unserer liebsten Snacks, die den kleinen Hunger stillen. 

Valentinstag Energiebällchen
Müsli-Schnitten mit Schokolade
Müsliriegel
Gefüllte Datteln im Schokomantel
Kokospralinen
Bananenbrot

16. Plastikfreie Alternativen suchen (eine kurze Zwischenbilanz)

Habt ihr eure Liste am Kühlschrank auch so gewissenhaft geführt wie ich? Heute ist Zeit für eine kleine Zwischenbilanz. Bestimmt habt ihr gemerkt, dass es nicht leicht ist, ganz auf Plastik zu verzichten. Der Berg ist aber bestimmt kleiner und die Motivation weiterzumachen ist nach wie vor groß. 

17. Plastik im Bad reduzieren

Auch im Bad verwenden wir viele Plastikprodukte. Ich verwende bereits eine Bambuszahnbürste, festes Shampoo, feste Seife und wiederverwendbare Abschminkpads. Alle weiteren Produkte kommen erstmal zur weiteren Analyse auf die Liste. 

18. Seifenstück statt Flüssigseife

Ein Seifenstück könnt ihr sowohl statt Flüssigseife am Waschbecken platzieren, aber auch in der Dusche statt Duschgel. Zum Reisen mag ich das gerne, weil man so viel platzsparender unterwegs ist und auch nicht auf die 100ml Grenze bei Flugreisen achten muss.

19. Wiederverwendbare Wattepads

Zum Entfernen von Make-up, Sonnencreme oder einfach zum Reinigen des Gesichts. Die Wattepads nach der Nutzung trocknen lassen und dann in einem Netzbeutel sammeln, damit ihr sie beim Waschen zusammen habt. 

20. Spülbürste oder Schwamm

Plastikfreie Alterativen sind z.B. eine Holzbürste, bei der man den Spülaufsatz nach Ende der Lebensdauer kompostieren kann oder Schwämme Kokosfasern. Ich habe auch schon selbstgemachte gehäkelte Schwämme gesehen. 

21. Allzweckreiniger selbst herstellen

Ein Allzweckreiniger ersetzt viele Produkte. Ich nutze meinen für alle Oberflächen und für Glas. Meine Oberflächen in der Küche und im Bad sind aus Granit und vertragen keinen Essig. Deshalb ist mein Reiniger auf Alkoholbasis hergestellt. Alternativ könnt ihr aber genauso gut Essig verwenden. 

Mein Rezept für 1 Sprühflasche:

  • 250g Wasser
  • 250g Reinigungsalkohol (Isopropanol) 70% 
  • 1 TL Spülmittel
  • 5-10 ätherisches Öl nach Lust und Laune
22. Plastikfreies Waschpulver wählen

Pulverwaschmittel kommt meistens schon in einer Pappverpackung. Wer noch mehr Platz sparen möchte, kann auch Waschmittelblätter verwenden. Waschnüsse sind ebenfalls eine Alternative.

23. Kaffee im Café genießen

Durch das Genießen von (Heiß-)Getränken vor Ort sparen wir nicht nur Müll, sondern können auch für ein paar Minuten dem stressigen Alltag entfliehen. Genießen und Abschalten kommt dieser Tage viel zu kurz.

24. Behälter für Reste dabeihaben

Wenn wir in ein Restaurant gehen, habe ich gerne meinen eigenen Behälter dabei, um Reste für den nächsten Tag mitzunehmen. 

25. Wissbegierig sein

Ich habe euch in diesem Beitrag einige Bücher, Podcasts und Dokus empfohlen. Hattet ihr schon Gelegenheit reinzulesen/reinzuhören/reinzuschauen? Wenn nicht, ist heute der perfekte Tag dazu. Auch der Austausch mit Mitstreitern bringt vielleicht neue Ideen, Tipps und Perspektiven. 

26. Plastikfreies Toilettenpapier

Toilettenpapier gibt es in den meisten Supermärkten und Drogerien nur in Plastik verpackt. Habt ihr schon eine plastikfreie Alternative gefunden? Ich bestelle meines online und bin sehr zufrieden. 

27. Lappen statt Küchenrolle

Statt Küchenrolle können wir auf Stoffalterativen zurückgreifen. Ich habe mir kleine Lappen neben die Spüle gelegt. Ihr könnt auch alte Shirts oder Handtücher zerschneiden und verwenden. 

28. Stoffservietten verwenden

Stoffservietten haben etwas Vornehmes für mich. Wir haben sie bislang nur zu besonderen Anlässen verwendet. Auch hier könnt ihr aus Stoffresten tolle Dinge zaubern oder zaubern lassen. Ich habe welche von Mama zum Geburtstag bekommen und freue mich schon darauf, sie bald einzuweihen.

29. Wiederverwendbare Deko nutzen

Es muss nicht jede Saison und jedes Jahr neue Deko sein. Weckt eure kreative Ader und überlegt, was ihr an Deko selbst basteln könnt. Im Herbst kann man auch toll draußen Zapfen, bunte Blätter und Kastanien sammeln. 

30. Freunde einladen

Plastikfreie Partys sind eine besondere Herausforderung für mich, da es in großen Mengen für mich noch sehr ungewohnt ist plastikfrei zu bleiben. Vorbereitete Speisen decke ich oft mit Frischhaltefolie ab. Außerdem ist es nicht immer einfach die einzelnen Komponenten fürs Menü plastikfrei zu bekommen. Ich werde besonderes Augenmerk auf Folgendes legen:

  • Vegetarisches Menü zaubern, da es leichter ist, die einzelnen Komponenten unverpackt zu bekommen. Alternativ eigenen Behälter mit zur Fleischtheke nehmen.
  • Vorbereitete Speisen in Behältern mit Deckel lagern.
  • Stoffservietten verwenden.
  • Wiederverwendbare Deko einsetzen. 
31. Analyse und Fazit

Heute nehmen wir uns Zeit für die Abschlussanalyse. Wir betrachten unsere gesammelten Plastikprodukte und beleuchten Alternativen. Was ist uns besonders schwergefallen? Welche Veränderungen lassen sich in unseren Alltag integrieren?

Empfehlungen für mehr Informationen

Bücher

Zero Waste Home – Glücklich leben ohne Müll von Bea Johnson

Dieses Buch war mit eines der ersten, dass ich zum Thema Plastikvermeidung gelesen habe. Bea Johnson hat internationale Bekanntheit erreicht, dass sie es mit ihrer Familie schaffte, den Müll eines Jahres auf ein großes Schraubglas zu beschränken. 
In diesem Buch erzählt sie, wie sie ihr Leben vereinfachte, indem sie ihren Müll zu Hause drastisch reduzierte. Positive Nebeneffekte der drastischen Veränderung: Sie haben mehr Zeit zusammen, ihre jährlichen Ausgaben haben sich um bemerkenswerte 40 % verringert, und sie sind gesünder, als sie es je waren. Bea Johnson beschreibt ihre Erfahrungen, gibt Insider-Tipps und Tricks und viele hunderte praktische Ratschläge, die es uns ermöglichen, zu Hause ohne Müll zu leben.

Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün von Shia Su

Eine ähnliche Thematik, wie im ersten Buch. Die Autorin Shia Su hat es sich ebenfalls zur Herausforderung genommen, nicht mehr als ein Glas Müll innerhalb eines Jahres zu produzieren. Ihre Motivation: Sie hat sich schlicht und einfach über die viele unnötige Verpackung von Lebensmitteln geärgert. Zeit also selbst etwas zu tun. Ihr Jahr hat sie sorgfältig mit Statistiken dokumentiert. 

How to Give Up Plastic von Will McCallum

Das Buch ist ein einfacher Leitfaden, um uns den Verzicht auf Plastik leichter zu machen. Greenpeace-Aktivist Will McCallum führt uns Raum für Raum durch unser Zuhause und unseren Arbeitsplatz und zeigt, wie wir Wegwerfartikel aus Plastik erkennen und plastikfreie, nachhaltige Alternativen zu jedem einzelnen Artikel finden können. Mit einer Fülle von Fakten über den weltweiten Plastikverbrauch und Anekdoten von Aktivisten, die auf der ganzen Welt gegen Plastik kämpfen, lernen wir auch, wie wir uns bei Unternehmen und führenden Persönlichkeiten in unserer Gemeinde und im ganzen Land dafür einsetzen können, dass Einwegplastik abgeschafft wird.

Sustainable Badass by Gittemary Johansen

Umweltfreundliches Leben leicht gemacht. Als Lifestyle-Ratgeber und Einführung in eine nachhaltige Lebensweise zeigt Sustainable Badass, warum und wie wir Konsum minimieren und Gewohnheiten mühelos umweltfreundlicher gestalten können. Dieses Buch enthält praktische Tipps, Werkzeuge und wichtige Fakten über Plastikverschmutzung, Überkonsum und die Klimakrise. Von kleinen Veränderungen bis hin zum vollständigen Verzicht auf Plastik – dieses Buch inspiriert dazu, in unserem Alltag mühelos Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf unseren Planeten auswirken. Gittemary hat auch einen YouTube Kanal, falls ihr da mal reinschauen möchtet.

Dokumentationen und Serien

A Plastic Ocean (2017)

In diesem Film geht es um die Umweltverschmutzung durch Plastik, insbesondere in den Weltmeeren. Der Film zeigt die verheerenden Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die marinen Ökosysteme, Tierarten und letztlich auch auf uns Menschen. Er beleuchtet die enormen Mengen an Plastikmüll, die in die Ozeane gelangen, und die damit verbundenen Konsequenzen für die Meeresbewohner, die durch den Plastikabfall gefährdet oder getötet werden. Der Film untersucht auch die Auswirkungen von Mikroplastikpartikeln auf die Nahrungskette und die menschliche Gesundheit.

Plastic Island (Pulau Plastik) (2021)

Der Film “Pulau Plastik” befasst sich mit der Plastikverschmutzung auf der indonesischen Insel Bali und deren Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung. Der Titel “Pulau Plastik” bedeutet auf Indonesisch “Plastikinsel” und weist auf die traurige Realität hin, dass Bali zunehmend von Plastikmüll überflutet wird. Der Film zeigt die enormen Mengen an Plastikabfällen, die auf der Insel angespült werden und die Strände, Flüsse und das marine Ökosystem verschmutzen. Er beleuchtet auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Plastikkrise auf die einheimische Bevölkerung, die von der Tourismusindustrie abhängig ist.

Plastic Paradise: The Great Pacific Garbage Patch (2014)

Dieser Dokumentarfilm handelt von dem riesigen Müllstrudel im Pazifischen Ozean, bekannt als “Great Pacific Garbage Patch“. Der Film thematisiert die Ursachen und Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die marinen Ökosysteme, Tierwelt und menschliche Gesundheit. Er beleuchtet die Rolle der Plastikindustrie und des Konsumverhaltens bei der Entstehung dieses Müllstrudels und ruft zum Handeln auf, um den Plastikverbrauch zu reduzieren und nachhaltigere Lösungen zu fördern. Der Film sensibilisiert für die Dringlichkeit des Problems und fordert zum Umdenken auf, um diese Umweltkrise anzugehen.

Down to Earth/Um die Welt mit Zac Efron (2020)

Der Schauspieler Zac Efron begibt sich gemeinsam mit dem Wellnessexperten Darin Olien auf eine globale Abenteuerreise, um verschiedene Länder zu erkunden und über nachhaltige Lebensweisen zu lernen. Jede der 16 Folgen konzentriert sich auf ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region und behandelt Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft und nachhaltige Lebensweisen. Die beiden treffen auf lokale Experten, besuchen nachhaltige Projekte, tauchen in die Kultur und die natürliche Schönheit der besuchten Orte ein. Die Serie möchte uns Zuschauer inspirieren, bewusstere Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Praktiken zu fördern und zeigt zudem die Herausforderungen des globalen Umweltschutzes. 

Podcasts

Zero Waste Your Life

Mein erster Podcast, den ich zu diesem Thema gehört habe. Ich habe ihn entdeckt, als ich noch in Berlin gewohnt habe, was jetzt so etwa 5 Jahre her ist. Die Folgen am Anfang sind kurz und knapp gehalten und versorgen uns mit den wichtigsten Informationen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. In späteren Folgen ändert sich das Konzept und es sind keine reinen Infofolgen mehr, sondern Interviews mit verschiedenen Experten. Laura und ihre Gäste leisten hervorragende Aufklärungsarbeit. 

Zero Waste Trash Talk

Der Podcast “Zero Waste Trash Talk” behandelt das Thema Zero Waste und bietet Informationen, Ratschläge und Inspirationen für Menschen, die daran interessiert sind, ihren Müll zu reduzieren und nachhaltigere Lebensweisen zu entwickeln. Maris und Michael (beide in Nashville Tennessee ansässig) erkunden verschiedene Aspekte des Zero Waste-Lifestyles, darunter Tipps zur Müllvermeidung, nachhaltige Einkaufsgewohnheiten, Recycling, Kompostierung, plastikfreie Alternativen und vieles mehr. Dabei werden oft auch Interviews mit Experten, Aktivisten und Alltagspersonen geführt, die ihre Erfahrungen und Einsichten teilen.

Catching Up with the Ocean Cleanup

Hierbei handelt es sich um den Podcast der Non-Profit Organisation „The Ocean Cleanup”. Wir erfahren hier Updates zur Müllentsorgung aus den Meeren und Flüssen. Außerdem dürfen wir hinter die Kulissen der verschiedenen Projekte blicken. 

Aktivitäten

  • An der Plastikfreien Challenge teilnehmen. Dazu:
  • Unser Übersichtsblatt ausdrucken und sichtbar aufhängen. Das Blatt gerne als Bingoblatt betrachten und abhaken, wenn ihr etwas erfolgreich umgesetzt habt. 
  • An einem Müllsammelevent teilnehmen. Falls das nicht möglich ist, beim nächsten Spaziergang herumliegenden Müll aufheben und entsorgen.

Rezepte

Hier liegt der Fokus auf der Reduzierung von Verpackungen, Verwertung der gesamten Lebensmittel (inkl. Schalen, Stielen und Blättern) und der Verwendung saisonaler Produkte. Kocht auch mal größere Mengen eines Gerichtes und friert die Reste ein. 

Schlusswort

Ich freue mich, wenn ihr diese Challenge gemeinsam mit mir durchführt. Zusammen ist man ja motivierter als allein. Hinterlasst uns gerne einen Kommentar, wie es euch während dieser Challenge geht.

Mein Fazit werde ich Ende des Monats hier eintragen. Ich werde euch wissen lassen, was die Abschlussanalyse ergibt. Wie zur Vorbereitung werde ich unseren Müll wieder zählen und die Highlights meiner Liste vorstellen. Ich bin schon gespannt darauf, welche neuen Gewohnheiten ich übernommen habe und was mir besonders schwergefallen ist.

Nicht vergessen, wir starten in diese Challenge, um unsere Einwegplastikgewohnheiten genauer unter die Lupe zu nehmen und um für uns geeignete nachhaltige Alternativen zu finden. Diese Reise und die Gewohnheiten, die wir letztendlich beibehalten wollen, können für uns alle unterschiedlich aussehen. Jede noch so kleine Änderung zählt, auch über den Juli hinaus. 

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